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PRESSE: Ali Khan 70

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Ali Khan wird 70: Münchens Unzähmbarer
Ungebändigt, unbeugsam, unzähmbar! Am 20. März wird Münchens Stimme 70 Jahre alt:
Ali Khan, ein professioneller Rebell mit Humor und Empathie, der seine Emotionen hinter dunklen Brillen versteckt, kein Blatt vor den Mund nimmt, den Münchner Dialekt hoch hält und seine Stadt vor dem “Neusprech á la Minga, Pretzel und Angepatztem” rettet.
Die AZ traf den unerschrockenen Kult-Late-Night-Talker – über 1000 mal live mit der „Ali Khan Show“ – und Rockschlagzeuger in der illusorischen Erlebniswelt „Magic Bavaria“ im Mona auf der Pelkovenstraße.
“ Die Torte? “Ein Meisterwerk meiner Frau Tatyana (40), die einfach alles kann. Dafür bewundere ich sie – und für noch so viel mehr.”
Exklusiv für die AZ öffnet Ali Khan sein privates Fotoalbum und blättert durch sein Leben
Ali Khan als Dreijähriger. „Das war meine erste Verkostung von Münchner Bier. Aber Obacht: „Bier regt an, ich reg auf“, sagt er.
1960, erster Tag an der Grundschule in Laim an der Schrobenhausener Straße. „Da zeigte sich schon gleich die Unvereinbarkeit von Ali und Anpassung“, so das Geburtstagskind.
Hier mit seinem persischen Vater Abdulgafir: „Da (er-)trägt mein schöner Papa die wilde Last. Ich war schon als kleiner Bub nicht zu bändigen“, erinnert sich Ali Khan.
2003: Ali Khan mit Mama Maria Pingera, Lisa Fitz mit Mutter Molly (Mitte) und Sohn Nepo Fitz „Unsere Mütter sind leider schon verstorben, aber mit meiner Exfrau habe ich nach wie vor guten Kontakt und mit meinem Sohn Nepo telefoniere ich jeden Tag“, beschreibt Ali Khan den „Fitz-Khlan“. Foto: Peter Knirsch (Lebensgefährte von Lisa Fitz)
One-million-dollar-smiles: Falco & Khan (rechts außen), 1986 beim Dreh von „Geld oder Leber“. Ali Khan sinniert: „Der Falco hat gesagt: Im Grunde meines Herzens bin ich ein Gegenstromschwimmer! Daraufhin hab ich geantwortet: Dann bis ich das U-Boot.”
Foto 5: Schon mit sieben in der Lederjacke: „Hier warte ich in Nürnberg, nach sechs unendlich langen Wochen auf Amrum wegen meiner damaligen Bronchitis, auf meine heißgeliebte Mama“.
2011 mit Hotelerbin Paris Hilton: „Sie war komplett unkompliziert, kam auf allen Vieren in die Limousine zum Hummer-Talk für SKY und ich hab ihr das Wort Obatzda erklärt und beigebracht, wie man es ausspricht.“ Foto: privat

“Ich bin nie auch nur einen Millimeter vom gepflegten Dialekt abgewichen. Das Münchnerische stirbt vielleicht aus – aber nicht so lange ich lebe”, resümiert das bayerisch-persische Enfant Terrible gegenüber der AZ.
Ali Khans Beziehung zu München ist so wackelig wie ein Biergartenstuhl auf Kopfsteinpflaster – eine ewige Gratwanderung zwischen Liebe und Fluchtreflex: “Der berühmte Münchner Föhn zaubert mehr Seiltänzer, Gschubste, Überflieger und Gefallene hervor, als man zählen kann”, kommentiert er mit einem Augenzwinkern. “Ich stelle mich gerne in eine Reihe mit Legenden wie König Ludwig II, Mosi, Sedlmayr, Monaco Franze und allen, die bei Föhn glaubten, Gipfel und Weltruhm seien so greifbar wie die nächste Maß.”
Für Ali Khan ist München ein Mikrokosmos, in dem sogar die Alpen ihren Schatten werfen und ein launischer Wind Träume und Tragödien gleichermaßen anfacht.
Direkt war er schon immer. Oft wurde er kopfschüttelnd gefragt: “Ali, warum darfst du das alles sagen?” Da lautete seine Standard-Antwort: „Du darfst einfach vorher nicht fragen.“
Die Show ist mittlerweile ins virtuelle „Kingdom of Khan“ umgezogen. Gefilmt wird im eigenen Khan-TV-Van: „Ich interviewe immer die, auf die ich Lust habe, am liebsten mich selbst. Das Harmlosere senden wir stückerlweise gleich, das Schwindelerregende nach meinem Tod – als Nachlass“, lacht der Entertainer. Und: “Man soll sagen: ‘Der war ned nur im Fernsehen, der war direkt in meim Wohnzimmer – in meim Kopf, in meim Herz.’”
Ja, aber wie wird denn nun der runde Geburtstag gefeiert? „Mit Tatyana und meiner Familie. Die Echten bleiben, der Rest ist Geschichte.”
Ali Khan bekennt: „Mein ganzes Dasein war von klein auf ein Wort-Seilakt, und so wird es auch bleiben. Für einige war ich der Schrecken der Nacht, andere haben mich wie einen König verehrt. Ich war mir selbst immer treu – und meiner Stadt auch.”
Daniela Schwan

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