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Bayrische Quadratratschn Kritik-Ali Khan`s Geburtstag Part I

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Von Musik, Herz und Wahnsinn – 60 Jahre Ali Khan

Gschriebn von Susi in Susi informiert… | 0 Kommentare

Jan 27, 2014

Geburtstage sind mir ja eigentlich total egal. Ob einer 20, 40 oder 100 wird – besondere Menschen sollte man jeden Tag feiern. Und deswegen wurde am Samstag im Schlosszelt in der Schwere-Reiter-Straße auch gefeiert.
Geehrt wurde einer, den so mancher liebt und den so mancher hasst. Einer, der gerne mal viel zu laut und dann wieder überraschend leise und weich ist. Auf jeden Fall aber einer, den ich in unserer gemeinsamen Zeit beim Radio und auch danach als einen wunderbaren Menschen kennengelernt habe und definitiv nicht mehr missen möchte. Trotz dieser Vorrede ist tatsächlich von ihm die Rede: Ali Khan.
Ob Ali Khan nun 60 oder 120 wird ist mir dabei vollkommen wurscht (nur die 20 hätte ich ihm nicht mehr abgekauft). Gemeinsam mit vielen Künstlern wurde auf ein Leben zurückgeblickt, das wie die dreistündige Show geprägt ist von leidenschaftlicher Liebe zur Musik, viel Herz, wortgewaltigem Wahnsinn, Chaos und der großen Kunst des Improvisierens. Und das kann er, der Ali Khan; nicht „auf die Schnauze gefallen“, immer mit einem mehr oder weniger passenden Witz auf den Lippen und dem Mut, einfach er selbst zu sein. Für Herz und Mundwerk wird er bei Kennern geliebt – und genau deshalb gaben sich am Samstag viele großartige Künstler die Schlosszelt-Klinke in die Hand, um ihm und dem Publikum einen abwechslungsreichen, anspruchs- und humorvollen Abend zu bereiten.

Los ging es mit Robert Klug, der mit seiner Trompete die Ankunft der illustren Gäste auf der Bühne meldete – und auch zwischendurch immer wieder mit einem kleinen Tusch glänzte. Dann wurde erstmal gerockt: die „Ali Khan Band“, bestehend aus Basti Brand, Boris von Johnson, Roald Raschner, Jaques Bono und „Khan himself“, zauberte Hippie-Feeling ins Schlosszelt. Der Hendrix‘ Song „Who knows“, gesungen von Basti Brand, katapultierte die Zuhörer direkt nach Woodstock. Und da Ali Khan auch bei der Auswahl seiner Musiker keine halben Sachen macht, war klar: da wurde brilliert nach allen Regeln der Kunst. Um die Frage vorweg zu nehmen, ob Ali Khan immer noch Schlagzeug spielt: ja. Sowohl beim Opener als auch bei allen anderen Songs der Band trommelte er sich fast in Ekstase.

Brillanz stellte Bassist Jaques Bono im Anschluss auch als Solist unter Beweis – erst gab er Bach zum Besten, danach wurde es wild: auf Knien und mit der Gitarre auf dem Boden wurde seine Instrument bearbeitet, bis es auch im Publikum kein Halten mehr gab. Bei Ali Khan sieht man Dinge, die man zuvor noch nie gesehen hat.
Musikalisch blieb es erstklassig: Rudi Vietz sang sich mit seinem melancholischen Lied über sein „Vorstadtmädel“ in die Herzen der Zuhörer; sanft, nachdenklich und herrlich passend zum Motto des Abends. Dave Kaufmann präsentierte einen Song von Dean Martin und das vom Publikum gewünschte „New York, New York“, untermalt mit einer pantomimischen Präsentation Ali Khans. Auch hier: große Künstler, Spontanität und viel Humor machten aus dem Abend eine gelungene Mischung.

Apropos Humor: gelacht wurde natürlich auch viel. Seien es die vielen Anekdoten, die Ali Khan zu seinen einzelnen Gästen zum Besten geben konnte, oder die kabarettistischen Einlagen von Florian Simbeck oder Michi Dietmayr. Simbeck, ehemals bekannt durch das Duo „Erkan & Stefan“, spannte den Bogen von den Leiden eines Vaters bis hin zu den Problemen der Smartphone-Benutzung auf der Toilette. Dietmayr wartete mit einem seiner großen Hits auf: „Liebeslied in Ost-Dur“. Gekrönt wurde sein Auftritt mit seinem Spontan-Einsatz als Ersatz-Sebastian-Frankenberger und dem Appell, das Rauchergesetz wieder zurückzunehmen. Einzig bedenklich war, dass er meinte, die Veranstaltung wäre MEIN 60. Geburtstag gewesen. Aber bei einem, der sonst über Freibier singt, wollen wir da mal nicht so kritisch sein.
Mit viel Humor, einem kräftigen Augenzwinkern und der gewohnten Professionalität schmetterte dann die Grande Dame und deutsche Diva des Showbusiness Ruth Megaryihren Song „Ein bisschen Leder, das braucht doch jeder“. Trotz ihrer 90 Jahre  kann sie jeder Jungen das Wasser reichen. Und es wurde heiß: mit himmelschreienden Highheels entledigte sie sich kurzerhand ihres Lederocks und sang sich mit viel Gefühl und noch mehr Fröhlichkeit in die Herzen der Zuschauer.

Prinz Chaos II., seines Zeichens tatsächlich Schlossbesitzer und Liedermacher mit dem Drang, seinen Ring bei der Begrüßung geküsst zu bekommen, bot ein Lied über München dar; keine Liebeserklärung, eher eine kritische Studie – man ließ ihn dennoch leben. Und ganz unrecht hatte er ohnehin nicht.

Brillant ging es weiter: David Gazarov, weltbekannter Jazzpianist, machte mit seiner Darbietung selbst Ali Khan kurzzeitig sprachlos. Gemeinsam mit den Künstlern der „Ali Khan Band“ groovte er dann noch zu dem Song „Sister Sadie“. Weltstars in München. Bei Ali Khan. Manchmal möchte man meinen, die Welt stehe Kopf. Toll!
Der ungarische Gesangspoet Csaba Gal präsentierte ein ganz besonderes Geschenk: extra für Ali Khan hat er sich den unglaublichen Strapazen des Fremdsprachenlernens unterzogen und ein bayerisches Lied geschrieben. Für mich einer der besten Momente des Abends. Neben der Tatsache, dass ich bestimmt ein oder zweimal zu Wort kam, ohne unterbrochen zu werden. Man wird so unglaublich dankbar.

Rapper Silver der mit seiner „Silverstage“ immer unterstützend vor Ort ist, machte kurzerhand das ürsprünglich von Lisa Fitz stammende „Mein Mann ist Perser“ zu seiner ganz eigenen Performance. Auf die Frage, ob seine Show – für Rapper natürlich selbstverständlich – auch wirklich böse wird, bekam ich ein knappes „Ja!“ zur Antwort. Aber mal ehrlich: so böse ist der Herr Silver gar nicht – was spätestens die herzliche Umarmung zwischen ihm und Khan im Backstagebereich bewies.

Endlich kam dann auch einmal einer, der den kompletten Raum der Bühne nutzte:Robespierre. Hier wurde von links nach rechts gerockt, das Publikum zum Mitmachen animiert und feinster Rock’n’Roll zelebriert. Vom Rocker ging es direkt weiter zum Isarindianer: Willy Michl lieferte sich erst ein höchst amüsantes Wortgefecht mit Ali, plauderte aus, dass eben jener nie zu einem angesetzten Duell am Olympiasee erschien und erfreute das Publikum dann mit Gitarrenspiel und letztlich seinem Hit „Isarflimmern“.
Der Abschluss konnte besser dann nicht sein: Austria Pur verabschiedeten das Publikum mit ihrem Ohrwurm „Nur einmal im Leben“. Es wurde geschunkelt, geklatscht und (beinahe) geweint – wenn die Männer alt werden, dann werden sie irgendwann wohl doch noch sentimental.
Ich freue mich, dass ich als Moderatorin – mit der einzigen Anweisung zur Show: „Dua di need owa“ – dabei sein und einen herrlich abwechslungsreichen Abend mit tollen Künstlern erleben durfte. Am 20. März geht es weiter: wieder im Schlosszelt, wieder mit mir … und es wird sich wohl nicht vermeiden lassen, dass auch Ali Khan wieder am Start ist.

 

Foto von Mink München (https://www.facebook.com/mink.muenchen?fref=ts)

Weitere Fotos zum Abend findet ihr hier:

Royal Press Klaus Pietrekhttp://kingdomofkhan.wordpress.com/2014/01/27/bilder-von-royal-press-klaus-pietrek-ali-khans-60ster-geburtstag-part-i-munchen-backstage-show/

Alexander Ricciardi: http://kingdomofkhan.wordpress.com/2014/01/26/bilder-von-alexander-ricciardi-ali-khans-60ster-geburtstag-part-i/

Claudia Hofmair: http://kingdomofkhan.wordpress.com/2014/01/26/bilder-von-claudia-hofmair-ali-khans-60-geburtstagsfest-part-i-munchen/

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