Connect with us

2010

PRESSE-Hubschraubergespräche – Ziemlich abgehoben AZ

Published

on

Late-Night-Talker und Kabarettist Ali Khan empfängt die Gäste seines neuen Bühnenprogramms zum „Hubschraubergespräch“ ab sofort jeden Dienstag im Rohrer & Brammer.Um Ali Khan und seine Gefährten zu verstehen, muss man entweder schon sehr, sehr lange in München leben oder genauso ticken wie sie. Vielleicht hatte sich aus diesem Grund eine recht überschaubare Menge zur Premiere der Ali-Khan-Show eingefunden. Ali Khan dazu erhobenen Hauptes: „Wir lassen auch nicht jeden rein.“

In einem goldenen Thron mit zwei Löwenköpfen am Ende der Armlehnen empfing „Pilot Ali Khan“ zum „Hubschraubergespräch“. Die Late-Night-Legende von Radio Charivari hatte, wie sollte es anders sein, die wahrscheinlich eigentümlichsten Gäste Münchens eingeladen. Angekündigt als „Blueslegende, die ich seit 450 Jahren kenne“, erschien Isar-Indianer Willi Michl mit seiner Squaw Cora, die Zuschauern ihrer Generation ein Begriff sein dürften: In den 70er Jahren war Michl tatsächlich ein erfolgreicher Musiker, was während der Show auch zu merken war. Michl begleitete die schamanischen Weisheiten mit Blues-Songs auf seiner Akustik-Gitarre. Aus dem Publikum kam später der Spontan-Gast Nepo Fitz, Sohn von Ali Khan und Lisa Fitz, der mit Michl eine kleine Jam-Session einlegte.

Surreal

„Ich mag das hier, weil alles sehr strange ist. Das hat was aus der vergangenen Zeit“, sagte Michl. Damit sprach der Indianer ein weises Wort – denn für Nichteingeweihte und jene, die nicht die 70er Jahre in Oberbayern erlebt haben, war das, was sich auf der Bühne bot, zeitweise derart surreal, dass es schon wieder zum Lachen war. Die offenbar sehr lange währende Freundschaft des ehemaligen Koranschülers und Ministranten Khan mit dem Isar-Indianer führte zu einem Gespräch, das kaum an Skurrilität überboten werden kann. Khan zu Michl: „Du bist der Einzige, der zu mir Türkentrommler sagen darf.“ Und Michl fragt zurück: „Bist du kein Türke? Bist du ein Arabier?“

Scheinbar konzeptlos ratschten die Spezln vor sich hin – Kahn mahnte aber immer, das Konzept einzuhalten. Dann durfte Stimmenimitator Sinisa Horn zum Einsatz kommen, indem er etwa mit Herbert-Grönemeyer-Stimme das Kinderlied vom Bi-Ba-Butzemann vortrug. Nach einem wahrhaft kuriosen Abend stellte sich am Ende dann auch nicht mehr die Frage: Wieso nennt Ali Khan die neue Show eigentlich „Hubschraubergespräch“?

Nadja Mayer

Continue Reading
Click to comment

Kommentar verfassen